Was ein Saugroboter kann und was eben nicht.

Braucht man einen Saugroboter? Ganz klare Antwort: Nein. Braucht man nicht. Brauchen wir nicht. Zumindest nicht unbedingt. Aber fangen wir von vorn an.

Bei uns im Haushalt sind viele Dinge klar aufgeteilt. Mein Mann ist eher für die Küche zuständig, mit allem, was dazu gehört. Für den Speiseplan, das Einkaufen, Verräumen, Kochen, Ergänzen der Einkaufsliste, Einmachen und auch für das Putzen dieser. So im Groben. Und ich für Wäsche und Bäder. Nur Staubsaugen, das haben wir immer schön von Rechts nach Links geschoben. Anfangs er, dann mal ich. Dann wieder er, später wieder ich. Keiner fühlte sich zuständig, also hat es auch keiner so wirklich regelmäßig gemacht. Also lag es nah, mal einen Roboter auszuprobieren, der uns genau diesen „Mist“ (denn ja, so empfinden wir Staubsaugen) abnimmt. Und das bitte regelmäßig, ohne, dass wir daran denken müssen.

Ich habe ihn gemietet. Weil ich skeptisch war, ob wir wirklich glücklich damit werden. Es ist ein Mietkauf, ich kann die monatlichen Zahlungen also weiter laufen lassen, bis er abbezahlt wäre. Ich kann ihn aber nun, nach meinem anfänglich festgesetzten Mietzeitraum auch problemlos zurück schicken. Und war schon ein paar Mal kurz davor.

Was er kann: Er ist unglaublich intelligent, hat sich den Grundriss selbst erschlossen. Ist nicht die Treppe heruntergefallen, obwohl wir keine Sperre eingebaut haben. Ich kann ihm eine Reihenfolge nennen, in der er die Bereiche saugen soll. Kann Zeitpläne erstellen, so dass er zum Beispiel immer saugt wenn alle aus dem Haus sind. Kann ihn im Wechsel im Ober- und Untergeschoss fahren lassen. Wir haben ein Modell mit Absaugstation, so dass er nicht jedes Mal händisch von uns geleert werden muss.

Und genau da liegt schon einer unserer ganz persönlichen Knackpunkte. Denn in der Station steckt ein Beutel. Der nicht sonderlich groß und damit relativ zügig voll ist (Haushalt mit 3 Langhaarigen und einer Katze (ok, und meinem Mann mit kurzen Haaren, der lebt auch hier).

Genau diese Haare verfangen sich ziemlich gern in allen Rädern und Bürsten und jeglicher Ecke des Saugers, so dass er nach jedem zweiten Mal um Reinigung bittet. 

Besonders laut finde ich ihn nicht (mehr. Er war angeblich generalüberholt, läuft nach meiner Reinigung aber nun um einiges leiser), aber er braucht eben eine ganze Weile. Brauche ich 10 bis 15min für eine unserer Etagen, braucht er fast anderthalb Stunden. Was fein ist, ist niemand daheim. Wir die Arbeit aus dem Homeoffice erledigt, kann das schon auf die Ohren gehen. 

Und wenn nicht alles hochgestellt ist, dauert’s länger. Ihn kostet das natürlich Kraft. Um unsere Etagen zu saugen (circa 100qm jeweils) macht er ungefähr nach 3/4 eine Pause und muss laden.

Dinge, die er nicht schafft, bei denen wir nacharbeiten: Fußleisten, Polsterstühle und Sofa, Treppenstufen, Boden von Schränken, hinter Türen und auf (hochfloorigen) Teppichen. Vom Sandhaufen aus Kinderstiefeln ganz zu Schweigen (ok, den würde er schaffen, da bin ich aber schneller).

So ganz ohne eigene Leistung geht es also nicht.

Ja, es ist eine Grundsauberkeit durch ihn da. Es knirscht nicht unter den Füßen, Staubmäuse sind weniger. Das mag ich ihm zugestehen. Ich mag, dass er vieles alleine macht. Aber ob es mir wirklich Arbeit abnimmt? In unserer Lebenssituation würde ich das verneinen. Ich fahre nicht ins Büro, ich sitze im Staubsaugergeräusch. Zwischen hochgestellten Stühlen, Körben, Leuchten. Wenig romantisch. Wohl wissend, dass ich hinterher doch den anderen Sauger noch mal nehmen sollte. Zumindest einmal in der Woche. 

Dann kann ich es auch komplett selbst machen. Ist zumindest meine Herangehensweise. 

Für viele wird er passen. Für Leute, die das Haus verlassen wenn sie arbeiten gehen. Für Leute, die bündige Fußleisten haben, nur flach gewebte oder keine Teppiche. Ganz viele Situationen wird es geben, wo er hervorragend passt (denn an sich ist das Teil gut!). Nur wir, wir könnten uns das Geld sparen. Ich müsste mich nur durchringen, ihn zurück zu schicken. 

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